Blocklists und Blocklistings

Was ist eine Blocklist?

Eine E-Mail-Blocklist ist eine Echtzeitdatenbank, üblicherweise von einer Organisation der Anti-Spam-Community, die anhand von Kriterien ermittelt, ob eine IP-Adresse oder eine Domain E-Mails sendet, die als Spam gelten und von der weitere böswillige Aktivitäten verhindert werden müssen. Sie hilft dem Nutzer zu entscheiden, ob empfangene E-Mails zum Empfänger zugestellt oder eher blockiert werden sollen, weil der Absender nicht vertrauenswürdig ist.

Öffentliche Blocklists

Der Begriff Blocklist bezieht sich in diesem Kontext hauptsächlich auf öffentliche Blocklists, die jedes Unternehmen in seine Anti-Spam-Maßnahmen aufnehmen kann. In diesem Zusammenhang werden diese häufig als DNSBL (Domain Name System-based Blackhole Lists) oder RBL (Real-Time Blackhole Lists) bezeichnet, weil sie in Echtzeit betrieben und aktualisiert werden.

Blocklists werden von Organisationen wie Internet Service Providern (ISPs), Free Mailbox Providern (MBPs) und Anti-Spam-Anbietern, aber auch von privaten Unternehmen sowie Institutionen des öffentlichen oder Bildungssektors verwendet, um Spam von ihrer Infrastruktur und den Postfächern ihrer Benutzer fernzuhalten.

ISP-interne Blocklists

Da Internet Service Provider häufig stark von Spam-Attacken betroffen sind, verfügen sie auch über eigene interne Blocklists, auf denen ein Versender landen kann, wenn Spam-Aktivitäten festgestellt werden. Von solch einem Blocklisting sind dann allerdings nur E-Mails betroffen, die an den betroffenen ISP versendet werden.

Optimizely Campaign Blocklist (Sperrliste)

Keine Blocklist in diesem Sinne ist die interne Optimizely Campaign Sperrliste. Diese ist eine sogenannte Suppression List (Unterdrückungsliste), in der Sie Empfänger verwalten können, die keine Nachrichten mehr von Ihnen erhalten möchten.

Arten von Blocklistings

Blocklistings werden im Allgemeinen auf die Versand-IP oder Sender Domain eines möglicherweise nicht vertrauenswürdigen Absenders angewendet.

IP-basiertes Blocklisting

Ein IP-Blocklisting gilt für die zum Versand verwendete IP-Adresse - die eindeutige Nummer, die jedem Computer, Server oder anderen Gerät bei der Verbindung mit einem Netzwerk zugewiesen wird. Kommen vermehrt potenzielle Spam-E-Mails von derselben IP-Adresse, werden sie als Hinweis auf Spam gewertet und die IP-Adresse einer Blocklist hinzugefügt. In den meisten Fällen bedeutet dies, dass weitere E-Mails von derselben IP-Adresse ebenfalls blockiert werden. Manchmal kann ein Spam-Problem so schwerwiegend sein, dass ein ganzes IP-Netzwerk auf die Blocklist gesetzt wird.

Domain-basiertes Blocklisting

Ein Domain-Blocklisting wird auf die Sender Domain angewendet, unabhängig davon, von welcher IP-Adresse die potenziellen Spam-E-Mails gesendet werden. Wenn zu viel Spam von einer bestimmten Domain erkannt wird, wird diese Domain auf die Blocklist gesetzt. Selbst wenn Sie auf eine andere Versand-IP wechseln, die Domain aber immer noch auf der Blocklist steht, werden Ihre E-Mails nicht zugestellt.

Wie entsteht ein Blocklisting?

Blocklists werden in der Regel in Echtzeit mit Daten von ISP Steht für „Internet Service Provider“ (Internet-Dienstanbieter)s auf dem neuesten Stand gehalten. Eine IP oder Domain wird auf eine Blocklist gesetzt, wenn wiederholte Anzeichen von Spam-Verhalten festgestellt werden. Es können jedoch auch seriöse Versender gelistet werden, wenn eines oder mehrere der folgenden Probleme aufgetreten sind:

  • Versand an Spam Traps. Spam-Trap-Adressen gehören keiner realen Person. Es handelt sich dabei um Honeypots, die von ISPs oder Blocklist-Betreibern eingerichtet wurden, um Absender zu identifizieren, die das Opt-In nicht respektieren oder keine Listenhygiene betreiben. Diese könnten von Websites gesammelt oder gekauft worden sein. Andererseits kann es sich dabei auch um alte, inaktive E-Mail-Accounts handeln, die nach zu langer Zeit der Inaktivität in Spam-Fallen umgewandelt wurden.

  • Hohe Spam-Beschwerden. Spam-Beschwerden sind Reports, die die ISPs erhalten, wenn Ihre Empfänger in Ihren E-Mails auf den Spam-Button klicken. Dadurch gehen ISPs davon aus, dass die von Ihnen gesendeten E-Mails unerwünscht sind, sei es aufgrund von fehlendem Opt-In, zu hoher E-Mail-Frequenz, unzureichender Relevanz des E-Mail-Inhalts oder mangelnder Listenhygiene. Je mehr Beschwerden vorliegen, desto wahrscheinlicher wird die verantwortliche Sender Domain oder IP-Adresse auf eine Blocklist gesetzt.

  • Versand an eine große Anzahl inaktiver E-Mail-Accounts. Der Versand an inaktive E-Mail-Adressen führt häufig zu hohen Hard-Bounces Hard-Bounces treten auf, wenn eine E-Mail aufgrund eines dauerhaften Fehlers nicht zugestellt werden kann (z.B. weil die E-Mail-Adresse nicht mehr existiert).. Diese sind für die ISPs ein Indikator darüber, dass ein großer Teil Ihrer Empfängerliste entweder sehr alt ist oder nicht mit Double Opt-In verifiziert wurde.

  • Großes Wachstum der Empfängerliste. Eine gute E-Mail-Marketing-Liste wird im Laufe der Zeit nachhaltig wachsen, wenn sich neue Kunden oder Leads anmelden, um Ihre E-Mails zu erhalten. Wenn eine Liste in kurzer Zeit überproportional wächst, vermuten ISPs möglicherweise, dass sie gekauft oder gecrawlt wurde. Darüber hinaus sind Spitzen im Sendevolumen ein typisches Zeichen für Spammer und werden daher häufig misstraut.

Wenn Ihre Versandaktivitäten den Optimizely Campaign Best Practices für eine gute Zustellbarkeit entsprechen, sind keine Blocklistings zu erwarten.

Wichtige Blocklists

Heutzutage gibt es unzählige Blocklists, die von der Anti-Spam-Industrie, Internet Service Providern und privaten Unternehmen auf der ganzen Welt verwendet werden. Einige von ihnen haben jedoch einen viel größeren Einfluss auf die Zustellbarkeit als andere. Optimizely und Optimizely's Kunden müssen gemeinsam sicherstellen, dass die Versand-IPs und Domains nicht gelistet werden, andernfalls kann sich dies sehr negativ auf Ihre Zustellbarkeit auswirken. Die wichtigsten Blocklists sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Blocklist Beschreibung Auswirkungen auf die Zustellbarkeit
Spamhaus Spamhaus führt zahlreiche Listen, die von Unternehmen und ISPs Steht für „Internet Service Provider“ (Internet-Dienstanbieter) auf der ganzen Welt verwendet werden, z.B. die Spamhaus Block List (SBL), die Domain Block List (DBL) und die Policy Block List (PBL). SBL ist diejenige, auf die die meisten Absender wahrscheinlich stoßen, wenn sie Marketing-E-Mails an ISPs versenden. Spamhaus füttert seine Listen mit den Versand-IPs und Domains von bekannten Spamquellen sowie Spam-Trap-Adressen, die üblicherweise in gekauften Listen enthalten sind, und gliedert diese in seine Erkennungsmechanismen ein.

Hoch

Beeinflusst die Zustellung zu ISPs, Anti-Spam-Tools und B2B-Adressen

Invaluement Die Invaluement-Blockliste besteht aus der ivmURI-Liste, in der Schad-URLs aufgeführt sind, der ivmSIP-Liste, die auf IP-Adressen bekannter Botnets und Schneeschuh-Spammer basiert, sowie der ivmSIP /24-Liste, in der ganze IP-Bereiche oder Subnetze aufgeführt sind, von denen Spam-Aktivitäten festgestellt wurden. Die Bewertung basiert hauptsächlich auf Spam-Complaint-Daten, die von Webhosts und Postfachanbietern bereitgestellt werden, um Blocklistings zu generieren, die von einer Vielzahl von Reputationssystemen und Anti-Spam-Tools verwendet werden.

Hoch

Beeinflusst die Zustellung zu ISPs, Anti-Spam-Tools und B2B-Adressen hauptsächlich in UK, USA und den nordischen Ländern

SpamCop In der SpamCop-Sperrliste (SCBL) sind IP-Adressen aufgeführt, die durch User-Beschwerden als Spamversender aufgefallen sind. Mit der SpamCop Domain Blocking List (SCdBL) bietet SpamCop auch Domain-basierte Blocklistings an, welche der Sender Domain bzw. der verwendeten Signatur zugerechnet werden. SpamCop ist generell als Anti-Spam-Service bekannt, an den man Spam melden kann, analysiert aber auch E-Mails, die an Spam Traps gesendet wurden. Zur Einschätzung potenzieller Spam-E-Mails wendet SpamCop ein spezielles Bewertungssystem an, bevor eine IP oder Domain gelistet wird.

Mittel

Beeinflusst die Zustellung zu B2B-Adressen

SORBS Das Spam and Open Relay Blocking System (SORBS) ist eine Blocklist, die vorwiegend mit Spam Traps arbeitet. Ein Treffer einer ihrer Traps führt zur Blockierung einzelner IP-Adressen oder ganzer IP-Bereiche.

Gering

Beeinflusst die Zustellung zu B2B-Adressen

Barracuda Die Barracuda Reputation Block List (BRBL) ist ein Dienst des Sicherheits- und Anti-Spam-Anbieters Barracuda Networks. Hierbei werden hauptsächlich IP-Adressen gelistet, die E-Mails an Spam Traps übertragen haben. Wenn eine IP-Adresse einige grundlegende Tests besteht, z.B. bezüglich ordnungsgemäßer Serverkonfiguration, werden die von dieser erhaltenen E-Mails dann per Barracuda Reputation System klassifiziert. Dieses berücksichtigt auch potenzielle Bedrohungen, die von Barracudas weiteren Anti-Spam-Services erkannt wurden. Bei einer Negativ-Bewertung findet ein Blocklisting statt.

Gering

Beeinflusst die Zustellung zu B2B-Adressen

NiX Spam NiX Spam ist eine deutsche Blocklist, die ebenfalls basierend auf Spam-Traps arbeitet und die IP-Adresse blockiert, die zum Senden der E-Mail verwendet wurde, welche ihre Traps getroffen hat.

Gering

Beeinflusst die Zustellung zu B2B-Adressen hauptsächlich in der DACH-Region

UCEPROTECT UCEPROTECT ist eine in Deutschland gegründete Spam-Protection-Datenbank, die hauptsächlich von ihren Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz verwendet wird. Diese wirkt sich hauptsächlich auf den E-Mail-Verkehr an öffentliche Institutionen und private Unternehmen aus und basiert auf Spam-Trap-Treffern und Spam-Beschwerden. Einträge können für einzelne IP-Adressen (Level 1), mehrere IP-Adressen (Level 2) und schließlich für alle IPs ganzer IP-Netzwerke (Level 3) erfolgen.

Gering

Beeinflusst die Zustellung zu öffentlichen Institutionen und B2B-Adressen hauptsächlich in der DACH-Region

Optimizely überwacht proaktiv Hunderte bekannter Blocklists, hält Sie über Blocklistings auf dem Laufenden, die sich möglicherweise auf Ihre Versendungen auswirken könnten, und bietet Strategieberatung an, wie Sie diese vermeiden können.